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Better ask Walt!


Wenn wir an Walt Disney denken, dann assoziieren wir den Namen meist mit den

Zeichentrickfilmen unserer Kindheit. Er war jedoch auch Pionier, Visionär und vor allem Unternehmer, der seine Ideen konsequent und erfolgreich umsetzte.


Eines seiner wirkungsvollsten Werkzeuge war und ist die „Walt Disney Methode“. Diese ist allein und im Team anwendbar und beleuchtet eine Idee, ein Thema oder einen Sachverhalt aus verschiedenen Blickwinkeln, sodass wir - aus der gewonnenen Transparenz heraus - die bestmöglichen Entscheidungen treffen können.


Einsatzgebiete

  • Projektmanagement – z.B. bei der Detaillierung des Projektplans

  • Verbesserungsmanagement – Ideen präzisieren & Substanz geben

  • Leading Change – Widerstände erkennen & aktiv reduzieren

  • Proaktive Gesprächsführung – Was kommt auf mich zu und wie kann ich wirkungsvoll reagieren?


Rollen, Ziele und Aufgaben


Der Visionär

Seine Maxime ist „Alles ist möglich“ und er strebt das Ideal an. Er kennt keine Grenzen und träumt von der Perfektion. Er denkt groß!

  • Was wäre, wenn alles rund läuft?

  • Welche Erfolge und Ergebnisse könnten wir erzielen?

  • Es steckt noch so viel mehr in dieser Idee…

  • Wenn das klappt, dann können wir auch…

Die Rolle „Visionär“ hat das Ziel die Scheuklappen abzunehmen, wohl wissend, dass in der Realität nicht alles umsetzbar sein wird. Eine „verlockende Zukunft“ wird geschaffen und dieser versuchen wir in der Folge möglichst nahe zu kommen.


Wir haben große Ideen in unserem Unternehmen und der Visionär tritt an, um all diese Potentiale in die Sichtbarkeit zu bringen. Ohne Limit, ohne Netz und doppelten Boden und ohne Angst vor dem was kommt.


„Wie hat er das geschafft?“ – „Ich glaube der Hauptgrund war, dass er nicht wusste, dass es unmöglich ist…“

Der Kritiker

Er hinterfragt alles und ist auf Du und Du mit dem Worst-Case-Szenario. Ob Sonne, ob Regen – er ist dagegen und meldet seine Zweifel an der Umsetzung an. Er ist Pessimist durch und durch.

  • Was könnte da nicht alles schiefgehen?

  • Das gibt ein Desaster, denn an XY habt ihr garnicht gedacht…

  • Wie blauäugig seid ihr denn, dass euch das nicht auffällt?

  • Wir werden aus diesem Grund komplett gegen die Wand fahren…

Der Kritiker/Widerständler hat die Aufgabe Risiken zu identifizieren. Sein Ziel ist es Schaden vom Projekt und vom Unternehmen abzuwenden und deshalb spricht er alle offenen Flanken an, auch wenn die potenzielle Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Szenarien sehr gering ist. Sein Job ist nicht die Bewertung und die Entscheidung, was getan werden muss, sondern der Schutz der Unternehmung. Er tritt auf die Bremse und agiert mit Hosenträger und Gürtel. Er ist die fleischgewordene Mutter der Porzellankiste.


Der Planer

Er ist ein absoluter Macher und arbeitet pragmatisch. Er ist Realist und findet Lösungen, um Ideen in die Umsetzung zu bringen. Er kennt die Grenzen des Machbaren und scheut sich auch nicht davor an diese Grenzen zu gehen, um sie dann vielleicht auch zu überschreiten, wenn die Rahmenbedingungen passen.

  • Wie können wir das umsetzen?

  • Welche Rahmenbedingungen brauchen wir?

  • Wenn X das Ziel ist, dann brauchen wir A, B und C…

  • Könnte klappen – um das sicher sagen zu können müssen wir…

  • Das ist ein Risiko, dem wir mit XY begegnen können!

Seine Aufgabe ist es neutral zu vermitteln zwischen den beiden Polen „Visionär“ und „Kritiker“. Sein Ziel ist die Umsetzung und die Basis für den Konsens zu schaffen. Er ist der Hannibal in eurem A-Team, er strukturiert, plant und verbindet. Er ebnet und definiert euren Weg zum Ziel!


Wie gehen wir vor im Team?

Bei der Durchführung im Team bringt ein Moderator Struktur in die Gruppe und ist für die Einhaltung der Regeln verantwortlich. Er unterstützt auch die einzelnen Rollen richtig in diese einzutauchen, indem er vertiefende Fragen stellt.


1. Thema formulieren

Das Ziel ist ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Über was sprechen und diskutieren wir?


2. Rollen im Team gleichmäßig aufteilen

Rollen vorstellen und zuweisen bzw. wählen lassen. Es ist meist einfacher zu Beginn in die Rolle zu schlüpfen, die einem selbst am meisten ähnelt.


3. „Sprint“

Die einzelnen Rollen notieren ihre Gedanken und Ideen auf einem Flipchart, auf Metaplankarten oder auf einem Papier.


4. Vorstellung der Ergebnisse

Die Reihenfolge Visionär – Kritiker – Planer hat sich in der Praxis am wirkungsvollsten erwiesen. Wichtig ist, dass die anderen Rollen bei der Vorstellung der Ergebnisse nur zuhören. Das zuvor Gehörte kann jedoch in die eigenen Ausführungen einfließen.


5. Diskussion der Ergebnisse

Der Moderator steuert diese Diskussion und stellt auch sicher, dass das Diskutierte auch festgehalten wird. Auch in der Diskussion bleiben die Teilnehmer in ihren Rollen.


6. Rollenwechsel

Jetzt kommt der Perspektivwechsel. Der Kritiker wird zum Planer, der Planer wird Visionär und der Visionär mutiert zum Kritiker.


7. Repeat Step 3-6

Hierbei setzen wir auf den bisher erarbeiteten Ergebnissen auf.


8. Once again Step 7

Danach hat jeder einmal jede Rolle eingenommen.


9. Offene Diskussion der Ergebnisse

Hier ergänzen wir mit Moderator, aber ohne weitere Rollenzuweisungen unsere Ergebnisse.

  • Nutzen wir alle unsere vorhandenen Potentiale?

  • Haben wir unsere Risiken ausreichend abgesichert?

  • Können wir gemeinsam unsere nächsten Schritte gehen?


10. Abschluss und Nachbereitung

  • Umsetzungsplan mit Terminen und Verantwortungen

  • Festlegung des Folgetermins

  • Feedback

  • Dokumentation und Protokoll


Wie kann ich die Methode für mich selbst nutzen?

In dieser Variante nehme ich als Einzelperson die unterschiedlichen Positionen selbst ein, um mir so durch die wechselnden Perspektiven meine Meinung zu bilden. In der Praxis hilft es aktiv andere Positionen für die unterschiedlichen Rollen einzunehmen.


Beispiel:

  • Als Visionär stehe ich mit breiter Brust am Fenster und lasse meinen Blick schweifen.

  • In der Rolle des Kritikers sitze ich am Schreibtisch, die Stirn in Falten gelegt und das Kinn ist aufgestützt.

  • Mein Planer steht aktiv am Flipchart und freut sich seine Ideen zu Papier zu bringen.

Klingt komisch, hilft aber ungemein… nutzt aktiv Körperhaltungen, die es euch einfacher machen, in die Rolle einzutauchen, um mehr Wirkung zu erzielen!


Walt Disney in der Vorbereitung herausfordernder Gespräche

Das ist eine weitere Variante, wie Ihr die Methode für euch nutzen könnt:

Der Visionär unterstützt hierbei eure eigene Position, während der Kritiker eure Position mit allen Mitteln angreift. In der Rolle des Planers schlagt ihr dann die Brücke zwischen den beiden Positionen. So schafft ihr für die reale Diskussion die Basis, um die Argumente der Gegenseite zu entkräften bzw. konstruktive Lösungsansätze „spontan“ aus dem Hut zu zaubern.



Für mehr Wirkung, wenn es darauf ankommt!






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